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Medienmitteilung vom 16. Mai 2024

Kurzfristige Absage: Parkonia Festival findet 2024 nicht statt!

  • Das Parkonia Festival 2024 muss sechs Wochen vor Eröffnung abgesagt werden
  • Dies aufgrund einer kurzfristigen Standortverschiebung durch eine städtische Baustelle sowie zusätzlicher Auflagen durch das zuständige Veranstaltungsmanagement der Stadt Bern
  • Das Organisationsteam ist enorm enttäuscht und hofft, dass aus diesem Debakel nun gemeinsam mit dem Veranstaltungsmanagement Verbesserungen für die Zukunft erarbeitet werden können

Genau heute in sechs Wochen, am 27. Juni, sollte das Parkonia Festival zum sechsten Mal seine Tore öffnen und den Kocherpark in eine kunterbunte Kulturoase verwandeln. Die Musiker:innen sind gebucht, Kinderschminken und Pubquiz organisiert, Kopfhörer für die Silent Disco bestellt, Schichtpläne für das Barpersonal geschrieben und die zahlreichen freiwilligen Helfer:innen motiviert. Doch nun sieht sich das ehrenamtliche Organisationsteam gezwungen, das Parkonia Festival 2024 aufgrund unvorhergesehener Umstände abzusagen.

“Unsere Enttäuschung ist riesig”, meint Manuel Michel, Mitgründer und Vereinspräsident, zu der Absage. “Neun Monate lang auf etwas hinzuarbeiten, um dann im letzten Moment alles absagen zu müssen, tut richtig weh!”

 

Was ist geschehen?

Bereits Anfang September 2023 hatte das Parkonia Festival das Gesuch für die Durchführung 2024 bei der Stadt eingereicht. Das Veranstaltungsmanagement (VeMa) der Stadt Bern gab – nach einer Kürzung der Konzerte an den Donnerstagabenden – seine Zustimmung. Mitte Januar 2024 informierte das VeMa die Verantwortlichen des Parkonia Festivals darüber, dass während des Festivals im Kocherpark aufgrund einer Gleissanierung an der Effingerstrasse mit Baulärm zu rechnen sei. Die Veranstalter:innen waren darüber zwar nicht erfreut, gingen aber davon aus, dass dadurch immerhin die Konzerte weniger als Problem wahrgenommen werden würden. Die Vorbereitungen gingen wie geplant weiter.

Am 22. März erfolgte die böse Überraschung: Das VeMa informierte das Parkonia darüber, dass das Festival in die Intensivphase der Gleissanierung fallen werde und mit erheblichem Baulärm bis spätabends inklusive Samstag zu rechnen sei. Doch es kam noch schlimmer: Die Nachfrage beim zuständigen Tiefbauamt ergab, dass während der Bauarbeiten die Zufahrt durch den Haupteingang in den Kocherpark nicht möglich ist. Bei einer Begehung des Parks, zusammen mit den Verantwortlichen beim Tiefbauamt, kam das Organisationsteam zum Schluss, dass die Durchführung im Kocherpark mit unverhältnismässigem Zusatzaufwand und Kosten verbunden gewesen wäre. Drei Monate vor Festivalbeginn blieb dem Parkonia nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach einem alternativen Standort zu machen. Optimistisch stimmte die Festivalverantwortlichen dabei die Tatsache, dass das Tiefbauamt von sich aus aktiv seine Hilfe bei der Realisierung des Festivals an einem anderen Standort anbot.

Nach der Prüfung von elf Parkanlagen in der Stadt Bern, stellte das Parkonia Festival am 11. April beim VeMa ein Gesuch für die Durchführung des Festivals im Monbijoupark und informierte den zuständigen Quartierverein QM3 über die Pläne. Das Parkonia sollte zu den ursprünglich geplanten Daten vom 27. Juni bis und mit dem 13. Juli im Monbijoupark stattfinden und jeweils mittwochs bis samstags von 17:00 bis 00:30 Uhr geöffnet haben. Donnerstags, freitags und samstags sollten zwischen 18:00 und 22:15 Uhr Konzerte stattfinden, anschliessend die beliebte Kopfhörer-Disco und Barbetrieb. Sowohl das VeMa wie auch der Verantwortliche bei der QM3 sprachen sich nicht gegen eine Durchführung im Monbijoupark aus. Beide mahnten aber dazu, die Nachbarschaft in den Prozess miteinzubeziehen. Man einigte sich darauf, dass die Festivalverantwortlichen ihre Pläne am 29. April in der zuständigen Arbeitsgruppe der QM3 vorstellen und mit interessierten Anwohner:innen des Monbijouparks besprechen.

Dieser Austausch am 29. April verlief konstruktiv und wohlwollend. So wurden von Seiten der Anwohner:innen Bedenken bezüglich der Platzierung der Festivalinfrastruktur im Park sowie möglicher nächtlicher Lärmbelastung durch das Publikum im Monbijoupark geäussert. Für beide Bedenken wurden Lösungen diskutiert und vereinbart. Eine Stellungnahme der QM3 sowie eine Zusammenfassung der Diskussion und der geplanten Massnahmen von Seiten des Festivals wurden daraufhin dem VeMa zugestellt. "Zu diesem Zeitpunkt waren wir zuversichtlich, das Festival im Monbijoupark durchführen zu können”, sagt Michel.

 

Mehr Auflagen, weniger Einnahmen

Doch am 8. Mai teilte das Veranstaltungsmanagement den Festivalverantwortlichen mit, dass sie das Parkonia zwar im Monbijoupark durchführen könnten, die Öffnungszeit jedoch auf 23 Uhr beschränkt werde. Diese unerwartete Auflage hat drastische finanzielle Folgen für das Festival. Denn dadurch fällt nicht nur ein entscheidender Teil der Bareinnahmen weg, sondern auch die Durchführung der beliebten Kopfhörer-Disco. Konkret verringert diese Einschränkung die Einnahmen um rund 20’000 CHF. Bereits ohne die Einschränkung der Öffnungszeiten wies das Budget – u.a. aufgrund des kurzfristigen Ortswechsels – ein Minus von knapp 10’000 CHF auf. Dies hätte das Parkonia Festival mit Rückstellungen aus 2023 sowie Kulturförderbeiträgen wahrscheinlich decken können. Ein Fehlbetrag von 30’000 CHF ist mit den Mitteln eines ehrenamtlichen Vereins und der knappen verbleibenden Vorbereitungszeit von sechs Wochen jedoch untragbar. Die Verantwortlichen sehen sich daher gezwungen, das Parkonia Festival 2024 abzusagen.

Das Organisationsteam des Parkonias ist aktuell dabei, gemeinsam mit den gebuchten Künstler:innen nach Lösungen zu suchen, um die kurzfristig wegfallenden Auftritte und Einnahmen irgendwie kompensieren zu können. Auch für das Barpersonal sowie die Lieferant:innen diverser Infrastruktur wird noch nach Lösungen gesucht.

Es ist noch zu früh, als dass das Organisationsteam eine konkrete Fehleranalyse vorlegen könnte. Diese wird in den nächsten Wochen gemacht werden. Aktuell drängen sich aber gewisse Fragen auf: Wieso konnte es beim Informationsaustausch zwischen Tiefbauamt und Veranstaltungsmanagement zu solch entscheidenden Lücken (Zufahrt in Park nicht möglich) kommen? Wieso verhängt das VeMa zu einem solch späten Zeitpunkt Auflagen, die das Grundkonzept einer Veranstaltung tangieren und entscheidende finanzielle Konsequenzen haben? Wieso wurde vom VeMa auf eine Einschätzung durch die QM3 bestanden, wenn deren Empfehlungen (die QM3 sprach sich für Öffnungszeiten bis 00:30 Uhr aus) dann nicht beachtet wird?

Das Parkonia-Team will deshalb das Gespräch mit dem Veranstaltungsmanagement der Stadt Bern suchen, um aus diesen Ereignissen zu lernen. Bei den Organisator:innen herrscht das Gefühl, dass im Bewilligungsprozess Optimierungsbedarf besteht, denn immer wieder kommt es zu Missverständnissen, langen Wartezeiten und zu für die Organisator:innen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen auf Seiten des VeMa. Das Organisationsteam will hier auch selbstkritisch auf die vergangenen Monate zurückblicken. Es gilt herauszufinden, ob und was man hätte besser machen sollen und können.

Die Verantwortlichen des Parkonia Festivals möchten sich aber auch bei all den vielen Menschen bedanken, die das Projekt seit Jahren tatkräftig unterstützen. Denn trotz der Enttäuschung über die diesjährige Absage ist für das Team schon jetzt klar: 2025 soll es wieder ein Parkonia Festival geben!

 

Kontakt

Manuel Michel
Vereinspräsident und Mitgründer des Parkonia Festivals
+41 (0)76 577 94 45


Telefonische Erreichbarkeit am 16. Mai 2024:
09:30 - 11:30 Uhr
14:30 - 19:00 Uhr

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